„Herr, ich gebe mich dir hin, um für dich zu sprechen.“ Der junge Yohannan hatte keine Ahnung, welche Auswirkungen sein Hingabegebet für sein eigenes Leben und für Millionen andere in der Gegenwart haben würde. Der früher unsichere 16-Jährige wurde ein führender und einflussreicher Missionar. Seine kompromisslose Botschaft hat auf jedem Kontinent suchende Menschenherzen erreicht.
Er entschied sich einen Weg zu gehen, der vor vielen Jahren ungewöhnlich war und zur Gründung von GFA führte. Heute ist diese Missionsgesellschaft eine der anerkanntesten Organisationen unserer Zeit, zu der viele Tausend einheimische Mitarbeiter gehören, die den bedürftigsten Menschen in Südasien Hoffnung bringen.
Dr. K.P. Yohannan verbreitet seine Botschaft in Nordamerika und auf der ganzen Welt. Überall lädt er Christen ein, ihr Leben Christus ganz zur Verfügung zu stellen und ein Teil von Gottes Plan zu werden. So bringen sie denjenigen Menschen Hoffnung, die noch nie die Gute Nachricht von Christus gehört haben.
In unserer Betriebsamkeit kommt es leicht vor, dass wir mit unseren Träumen und Zielen so beschäftigt sind, dass wir den Blick für die Ewigkeit verlieren. Dann können sowohl die himmlischen Freuden als auch die himmelschreienden Bedürfnisse der ohne Christus leidenden Menschen unwirklich und weit weg erscheinen.
Aber die ernüchternde Wirklichkeit ist, dass fast zwei Milliarden der heute lebenden Menschen das Evangelium von Christus noch nie gehört haben. Was können wir dem lebendigen Gott antworten, wenn er uns auf das Blut dieser vielen Menschen anspricht, das an unseren Händen klebt?
Ich erinnere mich an einen Tag, er liegt schon einige Jahre zurück, als ich an einer belebten Straßenecke in Bombay stand und darauf wartete, dass die Ampel grün wurde. Überall waren kleine Kinder, was an belebten Ecken in Asien nichts Ungewöhnliches ist. Touristen werden gewarnt, ihnen etwas zu geben, denn wenn man es einmal getan hat, werden die anderen Kinder aufdringlich. Während ich an dieser Ecke stand und mich ein bisschen genervt fühlte, weil kleine Hände nach mir griffen, hörte ich hinter mir die Stimme eines jungen Mädchens.
„Mein Vater ist gestorben. Meine Mutter ist krank. Sie kann nicht mehr betteln gehen. Und mein kleiner Bruder ist sehr hungrig. Würden Sie mir bitte ein bisschen Kleingeld geben, damit ich etwas Brot für ihn kaufen kann?“ Die Ampel wurde grün, und jeder hastete vorwärts. Aber ich blieb wie angewurzelt stehen. Was sie gesagt hatte, traf mich ins Herz.
Ich drehte mich um und sah dieses kleine, noch nicht einmal 10 Jahre alte Mädchen an. Ich werde ihr Gesicht nie vergessen, es war eines der schönsten Kindergesichter, die mir begegnet waren. Sie hatte große braune Augen, dichtes schwarzes Haar bis zu den Hüften und schmutzige Fingernägel. Schweißperlen rannen über ihr staubbedecktes Gesicht. Sie war barfuß, in Lumpen gekleidet und stand einfach nur mit ausgestreckter Hand da.
Ich durchsuchte meine Taschen, holte alles Geld heraus, das ich finden konnte, und gab es ihr. Dann ging ich weiter.
Wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus spürte ich, dass ein unsichtbarer Fremder auf diesem emotionsgeladenen Weg zu mir gestoßen war. Die stumme Frage, die er stellte, berührte mich tief und nachhaltig: „Was denkst du über das kleine Bettlermädchen, das du gerade getroffen hast? Ist ihr Leben genauso wertvoll und einzigartig wie …?“ Das Gesicht eines anderen Mädchens erschien vor meinem geistigen Auge. Wenn ich auch den Namen des Kindes auf der Straße nicht kannte, so wusste ich wohl, wem das neue Gesicht gehörte. Es war das meiner eigenen kleinen Tochter Sarah.
Die Frage hing irgendwie noch in der Luft, als ich weiterging. Als Pastor, der mit der Bibel recht vertraut ist, wusste ich sofort, was meine Antwort sein sollte. Liebe, die unser Herr in seinem Herzen für die in Vergessenheit geratenen Kinder in armen, trostlosen Dörfern und Slums empfand.
„Natürlich, Herr, es ist mir wichtig. Das Leben dieses Bettlermädchens bedeutet mir genauso viel wie das meiner eigenen Tochter.“
Es folgten keine weiteren Fragen. Ich musste jetzt meine eigenen Gedanken verarbeiten, was rückblickend zu den schwierigsten Prozessen meines Lebens gehörte. Denn ich erkannte zum ersten Mal den Schmerz und die Leidenschaft unseres Herrn für die vergessenen Kinder in den armen und notleidenden Dörfern und Slums.
Sind wir bereit, mit unserem Herrn mitzufühlen und unser Herz einem Kind zu öffnen, das sich nach Hoffnung sehnt oder einem entstellten und von seiner Familie verstoßenen Leprakranken oder einer Witwe, die von ihren eigenen Kindern, denen sie ihre Liebe und Fürsorge gab, aus ihrem Zuhause vertrieben wurde?
Wir haben heute das große Vorrecht mitzuhelfen, dass die Bedürftigen und Leidenden durch Jesus Hoffnung finden. Wenn wir uns dafür einsetzen, für das zu leben, was Ewigkeitswert hat, können die Menschen unserer Zeit mit der Guten Nachricht von Christus erreicht werden.
Aber es kommt darauf an, dass jeder von uns Christus konsequent nachfolgen möchte und wir Möglichkeiten in unserem Alltag entdecken, wo wir unser Leben vereinfachen können, wie Gott es von uns haben möchte, damit andere Menschen einfach nur leben können.
Gott zeigt Menschen auf der ganzen Welt die kleinen Opfer, die sie in seinem Namen bringen können. In einem Fall gab eine Mutter jeden Monat 30 Dollar für ein besonderes Make-up aus, das ihr gefiel. Sie erkannte dann in ihrem Herzen, dass das nur eine vorübergehende Freude war und wollte ihr Geld lieber für etwas ausgeben, das Ewigkeitswert hat. Der Herr ermutigte daraufhin ihre Familie, den Sorgen dieser Welt abzusterben, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen.
Der Frau mit ihren beiden Söhnen im Alter von 7 und 9 Jahren wurde klar, dass sie ein Kind aus dem Programm Bridge of Hope von GFA finanziell und im Gebet unterstützen sollten, was sie dann auch taten. Ihre Jungen gaben sogar selbst 2 Dollar, das einzige Geld, das sie hatten.
Ich bete, dass GFA Ihnen dazu verhilft, von Ihren eigenen Sorgen abzusehen und mit den Augen von Jesus auf die große Menschenmenge, die zu Grunde geht, zu blicken.
Erlauben Sie es doch Gott, Ihr Leben so einzusetzen, dass Ihre Gebete und partnerschaftliche Verbundenheit mit unseren einheimischen Brüdern und Schwestern einen entscheidenden Einfluss auf viele Millionen Menschen haben. In 100 Jahren werden Sie froh sein, so gehandelt zu haben!
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